Südostasien_vom 17.01.18 - 26.03.18 - Teil 1


Das Abenteuer Südostasien


Von Neuseeland ging die Reise weiter nach Südostasien. Die Reisen nach Australien und Neuseeland waren schon lange Zeit Träume von mir gewesen, die ich mir erfüllen konnte. Die Idee nach Südostasien zu reisen entwickelte sich in Melbourne. In Melbourne lebten wir mit mehreren Freunden zusammen. Zwei Mitbewohner waren Berliner, die schon länger reisten (der eine zwei, der andere vier Jahre). Somit konnten wir von deren Reiseerfahrungen lernen und immer wenn sie über Asien sprachen und vor allem über eine Motorradtour durch Vietnam überkam mir der Gedanke dort auch hinzu reisen.
Da ich noch ein wenig Geld von der Arbeit, aus meiner Zeit in Melbourne übrig hatte nahm ich mir vor als Letztes Südostasien zu bereisen. Vor dieser Reise war ich auch wirklich nervös. Zuvor war ich nie alleine gereist. Australien bereiste ich zusammen mit einem Freund aus Deutschland und den Roadtrip durch Neuseeland machte ich zusammen mit meinem Bruder. Dieses Mal war ich komplett auf mich alleine gestellt und das in Ländern die wenig Gemeinsamkeiten mit Europa haben. Der Start in Asien ging auch gründlich schief, aber dazu gleich mehr.

Meine Reiseroute
Als Erstes möchte ich meine Reiseroute vorstellen.
Die Reiseroute habe ich zusammen mit meinen zwei Berliner-Freunden erstellt (ein Dank an dieser Stelle an Maxime und Easy). Somit konnte ich auf deren Erfahrungen zurückgreifen, was man in Asien sehen muss und wie lange man sich an bestimmten Orten aufhalten sollte.
Der ursprüngliche Plan war es, von Bangkok in den Norden von Thailand zu reisen und dann in einer Schleife die Länder Laos, Vietnam und Kambodscha zu besuchen bis man wieder in Bangkok angekommen ist. 

 Die Zeichnung stammt von mir und soll im Groben Südostasien, mit den Ländern Thailand, Kambodscha, Vietnam und Laos darstellen. Zudem sind die größten / beliebtesten Städte eingezeichnet

 
Ich entschied mich aber relativ spontan die Reise in umgekehrter Richtung durchzuführen. Ich startete also von Bangkok und anschließend ging es für mich weiter nach Kambodscha und Vietnam. Zu den Beweggründen hierzu werde ich später noch etwas sagen. 
Während meiner Reise habe ich mich hauptsächlich mit einem gekauften Motorrad (Vietnam) fortbewegt. Das zweitmeiste Transportmittel was ich in Anspruch genommen habe waren Busse (meistens Nachtbusse). Zudem habe ich einmal ein wenig Geld für einen Inlandsflug in die Hand genommen und von Laos zur Thailändischen Grenze bin ich über den Mekong-River mit einem Slowboat mitgefahren.


Bangkok, vom 17.01.18 - 25.08.18
Mit Ankunft in Bangkok ging der erste Weg zum Hostel, welches ich ein paar Tage vorher gebucht hatte. In der Lobby des Hostels freundete ich mich direkt mit einer Kanadierin an und wir verabredeten uns, abends gemeinsam das Nachtleben Bangkoks kennenzulernen. In der Zwischenzeit machte ich mir ein eigenes Bild von Bangkok. Bangkok oder überhaupt Südostasien ist mit Deutschland nur schwierig zu vergleichen. Auf den Straßen tummeln sich hunderte von Motorrädern und Tuk-Tuks. Direkt neben den vielbefahrenen Straßen grenzt der Bürgersteig an, wo das wirkliche Leben stattfindet. Auf dem Bürgersteig stehen oft Verkäuferinnen mit ihren kleinen Verkausfwagen. Hier kann man von Smoothies bis zu vollständigen Malzeiten ziemlich alles kaufen. Auf der Bürgersteigkante sitzen ältere Frauen die gerade Essen zubereiten und dafür Gemüse schälen oder ein Huhn rupfen. Neben ihnen schläft dann das Enkelkind, das gerade aus der Schule gekommen ist. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt wie es den Städten zugeht. Was auch typisch ist, sind die zahlreichen streunenden Katzen und Hunde. Im Groben und Ganzen schon ein wenig anders als wir es in Deutschland gewohnt sind.

Abends traf ich mich dann mit der Kanadierin Vicki und zusammen ging es zur Khaosan Road. Die Khaosan Road ist die Backpacker- und Partymeile in Bangkok schlechthin. Hier tummeln sich Massen von Menschen. 

(Khaosan Road)

Vicki und ich hatten einen spaßigen Abend und wir verstanden uns gut. Da ich mich überhaupt nicht auf Bangkok vorbereitet hatte und auch nicht wusste was man sich alles in der Stadt ansehen sollte begleitete ich Vicki auch am nächsten Tag, da sie im Gegensatz zu mir einen Plan hatte. Es ging zu den Ayuthaya Temple. Hierzu mussten wir 1,5 h mit dem Zug fahren. In der Altstadt von Ayuthaya angekommen wollten wir uns Fahrräder leihen um entspannter zu den zahlreichen Templeanlagen zu gelangen. Um die Fahrräder ausleihen zu können mussten wir unsere Ausweise vorzeigen. Das erste was mir auffiel als ich mein Portemonnaie öffnete war, dass meine beiden Kreditkarten fehlten.
Ja richtig ich wurde am zweiten Tag in Bangkok bestohlen. Ich geh bis heute davon aus, dass es noch am Bahnhof in Bangkok geschah, als ich Geld am Automaten zog und dabei ein Mann sehr dicht bei mir stand.
Für mich war damit der Tag so ziemlich gelaufen. Als erstes ließ ich meine Kreditkarten sperren und um Vicki nicht auch noch den Tag zu vermiesen versuchte ich mich ein wenig von dem Schock abzulenken und mich stattdessen auf die Tempeleanlagen zu konzentrieren. 





In den nächsten Tagen hatte ich viele Gespräche mit meinen Banken und ich nahm mir auch die Zeit über meine weitere Reise Gedanken zu machen.
Was ich an alle Reisenden auf jeden Fall weiter geben kann ist, dass man mit normalen Girokarten in Asien kein Geld ziehen kann. Auch die Idee mir eine neue Kreditkarten zuschicken zulassen funktionierte nicht. Innerhalb Europa gibt es zwar bei den meisten Kreditkartenanbietern ein 24-Stunden Lieferservice, aber bis die Kreditkarte und dann auch der Pin-Code in Asien ankommt kann es bis zu Wochen dauern. Die einzige Möglichkeit die mir blieb war es mir Geld über WesterUnion schicken zu lassen. Das hat auch gut funktioniert, aber der Service ist mit hohen Kosten und Gebühren verbunden.

Dieser Vorfall macht mir aber auch meine Situation klar. Zum ersten Mal reiste ich alleine und es gab kein “Backup“. Alle schwierigen Situationen die auftauchen würden müsste ich nun alleine bewältigen. Da ich auch ein wenig die Nase voll von Bangkok und überhaupt asiatische Städte hatte änderte ich meinen Reiseplan. Anstatt weiter in den Norden von Thailand zu fahren wollte ich nun über Kambodscha nach Vietnam gelangen und dort ein Motorrad kaufen. Statt sich jeden Tag durch Massen von Menschen in der Stadt zu bewegen wollte ich wieder ein Roadtrip-Abenteuer anfangen und durch die Gebirgslandschaften von Vietnam fahren und die Natur genießen, abseits der Touristengebiete.
Die nächsten Schritte waren also, ein vietnamesisches Visa zu beantragen (dauert drei Tage) und einen Bus nach Kambodscha zu buchen. Insgesamt war ich doppelt so lange in Bangkok wie eigentlich gewollt, nämlich acht Tage. Natürlich habe ich in dieser Zeit auch viele schöne Sachen in der Stadt erlebt und ich möchte auch nicht verheimlichen das ich mir auch die typischen Shows in Bangkok angeguckt habe von denen man den Eltern eher nicht erzählt. 


An diese Stelle noch ein paar Bilder von Bangkok um einen gewissen Eindruck zu bekommen. 

(Typisches Tuk Tuk)




(Weekend Markt)






Kambodscha, vom 26.01.18 – 31.01.18
Meine Zeit in Kambodscha lässt sich ziemlich genau mit zwei Worten beschreiben: Party & Tempel.
Beim Aufbruch nach Kambodscha war es eigentlich nicht mein Plan gewesen in den nächsten Tagen viel zu trinken oder zu feiern, vielmehr wollte ich mir die berühmten Tempelanlagen anschauen und dann relativ schnell weiter nach Vietnam reisen. Aber die Reise nach Kambodscha entwickelte sich anders wie geplant. Fangen wir aber ganz am Anfang an.
Nachdem ich den Bus von Bangkok nach Siem Reap (Kambodscha) gebucht hatte erkundigte ich mich online ein wenig über die Strecke und erfuhr, dass viele Touristen bei der Grenzüberschreitung nach Kambodscha Probleme hatten. Es gibt diese Erfahrungsberichte in denen Touristen Zollbeamte an der Grenze bestechen mussten um ein Visum zu bekommen. Andere berichteten davon, dass der Bus einfach weiter gefahren wäre und nicht gewartet hätte bis alle ihr Visum bekommen hatten.
Dementsprechend war ich ein wenig angespannt vor der Fahrt. Deshalb war auch mein Plan mich direkt nach anderen Backpackern umzuschauen um im Fall der Fälle ein Leidensgenosse zu haben.
Und ich hatte Glück, den ersten Fahrgast den ich kennenlernte war Florian. Florian kommt aus Bayern, war zu dem Zeitpunkt 21 Jahre alt und stand auch am Anfang seiner halbjährigen Reise durch Südostasien. Wir verstanden uns auf Anhieb gut und als wir merkten, dass keiner von uns beiden einen Hostel in Siem Reap vorgebucht hatten war uns klar, dass wir beide vom gleichen Schlag sind und wir von großer Planung nicht viel halten.
Wir kamen überraschender Weise ohne Probleme in Seam Reap an und begleiteten zwei weitere Backpacker aus dem Bus zu ihrem Hostel.

 Blick aus dem Busfenster in Kamodscha

 
Es gibt in Seam Reap zwei berühmte Hostels und beide sind Partyhostels. Wir checkten im “Bad-Monkeys“ ein. Als wir an der Rezeption standen war der erste Eindruck vom Hostel folgender: Wir standen vor einem großen Swimmingpool in denen Leute Volleyball spielten und dabei meistens ein kühles Bier in der Hand hielten. Dies verwunderte nicht, da direkt neben dem Pool eine große Bar war. Seitlich der Bar stand ein DJ-Pult und die Lautsprecher mit denen der DJ die Gäste beschallte waren im ganzen Hostel aufgebaut. Um den Pool herum waren überall Liegen und Sitzkissen ausgelegt in denen die restlichen Bewohner saßen, die nicht im Pool waren. 

(Der auf dem Schwimmreifen ist Florian)

Flo und ich grinsten uns an, da wir wussten, dass wir in den nächsten Tagen sehr viel Spaß haben werden. So war es dann auch. Das Hostel hatte noch eine zweite Bar, nämlich eine Rooftopbar. Jeden Abend ab 20 Uhr wurde die Dachterrasse geöffnet. Wir spielten hier Bierpong und lernten viele andere Backpacker kennen. Später gingen dann alle zusammen in die Stadt zur Partymeile, wo die Party bis ca. 4 Uhr morgens weiter ging. 

(Rooftopbar)


An unserem ersten Abend lernten Flo und ich Isabell kennen. Isabell kommt ursprünglich aus Guatemala, studiert jedoch in Südkorea und hat immer ein Grinsen im Gesicht.
Wir drei verbrachten die nächsten Tage zusammen. Wir buchten eine zweitägige Tour nach Angkor Wat. Die Templeanlagen von Angkor Wat sind das achte Weltwunder und liegen ca. fünf Kilometer südlich von Seam Reap. In den folgenden Tagen wurden wir morgens von einem Tuk-Tuk-Fahrer abgeholt, der uns zu den Templeanlagen brachte. Während wir uns die Temple anguckten wartete unserer Fahrer auf uns um uns später zum nächsten Temple zufahren. Vormittags waren wir wieder zurück am Hostel. Das erste was wir hier machten war in den Pool zu springen und ein paar Bierchen zu trinken. Abends ging es wieder hoch zur Rooftopbar und später zum Feiern in die Stadt.
Wie man sich vorstellen kann, bekamen wir in dieser Zeit nicht wirklich viel Schlaf. Eines Morgens kamen Flo und ich gegen 4:30 Uhr zurück zum Hostel und unser Tuk-Tuk Fahrer holte uns zehn Minuten später ab, da wir uns den Angkor Wat Temple bei Sonnenaufgang anschauen wollten.
Die Templeanlagen und hier vor allem Angok Wat sind wirklich beeindruckend. Gerade wenn man sich vor Augen führt, dass die riesigen Temple nur mit Menschenhand und Hilfe von Elefanten gebaut wurden. 













(Unser Tuk-Tuk Fahrer)


Vier Tage lang waren Flo und ich gemeinsam in Siem Reap, dann hieß es auf wieder zusagen. Für Flo ging es weiter nach Phnom Penh. Das ist die Hauptstadt in Kambodscha. Für mich ging es zwei Tage später nach Ho-Chi-Minh City, also in den Süde von Vietnam.
Die letzten beiden Tage in Siem Reap verbrachte ich zusammen mit Isabell und wir schauten uns zusammen das National-Museum an. Dann hieß es auch für uns beiden Goodbye zu sagen. 


(Templeanlage Angkor Wat als Modell)


Vietnam, vom 01.02.18 – 06.03.18
Mit dem Nachtbus ging es von Kambodscha nach Vietnam. Die Busfahrt war ein wenig chaotisch und auch anstrengend. Der Bus war leider schon etwas älter und dementsprechend sahen auch die Sitze/Betten aus. Da die Asiaten im Durchschnitt kleiner als Europäer sind war es für mich (obwohl ich wirklich nicht der Größte bin) ein wenig beengt. Ich hatte eigentlich einen Direktbus nach Ho-Chi-Minh gebucht. So war zumindest die Planung. In der Praxis musste ich drei Mal den Bus wechseln und wurde dann irgendwo mitten in Ho-Chi-Minh City ausgesetzt. Dann ging es weiter mit einem “Motorrad Taxi“ zum nächsten Hostel.
Diese Erfahrung ist typisch für Asien. Nichts klappt so wirklich wie geplant, aber am Ende kommt irgendwie doch am richtigen Ziel an!


(Die Sitze/Betten im Bus)

Am Donnerstag, den 01.02.18 kam ich in Ho-Chi-Minh oder auch Saigon (die Stadt hat einen alten und einen neuen Namen) an. Hier traf ich auf alte Bekannte. Da ich wusste, dass mein Kommilitone Andre nach Vietnam gereist war, zeitglich als ich nach Australien aufbrach, schrieb ich ihn an und tatsächlich war er noch in Vietnam. Wir trafen uns natürlich und hatten einen lustigen Abend. Zudem half mir Andre mit Geld aus. Da ja meine Kreditkarten weg waren und WesternUnion relativ teuer ist bot Andre sich an mit seiner Kreditkarte Geld zuziehen und ich schickte ihm im Gegenzug über Online-Banking Geld auf sein deutsches Konto. Das war der einfachste und kostengünstigste Weg für mich an Bargeld zukommen. Natürlich bedeutete das auch, dass ich immer mit sehr viel Bargeld unterwegs war, was ein relativ hohes Risiko ist.
Mit Andre blieb ich während meiner weiteren  Reise in Kontakt. Dies hatte einen bestimmten Grund, worauf ich am Ende des Artikels zurückkommen werde.

(Andre und ich)

Der zweite Bekannte mit dem ich mich in Saigon traf war Florian. Wir hatten uns schon in Kambodscha verabredet uns in Saigon wieder zu treffen, was wir dann auch taten.
Zudem freundete ich mich mit einem Engländer namens Tom an. Zu dritt verbrachten wir zusammen die Tage in Saigon. Von Anfang an war mein Plan gewesen, vom Süden in Vietnam in den Norden mit einem Motorrad zu reisen. Tatsächlich konnte ich auch die anderen beiden von meinem Plan überzeugen. So verbrachten wir die Mittage in Saigon damit, nach Motorrädern ausschauzuhalten und Probefahrten zu machen. Abends ging es dann meistens gemeinsam raus.



Den SupberBowl schauten wir uns z.B. in einer Bar an, zusammen mit mehreren Amerikanern.




Was einem in vietnamesichen Städten direkt auffällt ist der Verkehr. Auf den Straßen tummeln sich hunderte von Rollern und Motorräder. In Thailand gibt es zwar auch viele Motorräder auf den Straßen, aber das ist nicht vergleichbar mit Vietnam. Die Einwohner befördern auch alles auf dem Motorrad, ob es Möbel sind oder Tiere ist denen egal. Auch sieht man öfters eine komplette Familie auf einen Roller. Vorne im Fußbereich sitzt dann der 10 jährige Sohn, dahinter der Vater, der den Roller lenkt. Zwischen Vater und Mutter sitzt dann das zweite Kind und ganz hinten sitzt die Mutter die dann meistens noch ein Baby in dem arm hat. 




Auch ein wenig Sightseeing darf natürlich nicht fehlen. Wir schauten uns die Tunnel von Củ Chi an. Das ist ein Tunnelsystem, in dem sich vietnamesische Partisanen im Vietnamkrieg von 1960 bis 1975 versteckt hielten. 






Nach unserer Sightseeing-Tour fanden wir noch einen netten und vertrauenswürdigen Motorradhändler, beidem wir drei jeweils eine Maschine kauften.


Am nächsten Tag planten wir unsere Motorradtour und kauften alles Notwendige ein. Zudem trafen wir im Hostel noch andere Backpacker die sich ebenfalls ein Motorrad gekauft hatten und eine Tour planten.
Am Dienstag, den 03.02.18 starteten wir dann zu fünft unsere Motorradtour. Eines möchte ich direkt vorwegnehmen: Diese Motorradtour war eine meiner besten Erfahrungen in Südostasien und ich kann jedem nur eine solche Tour empfehlen!


Unsere Motorradroute:
Es gibt drei bekannte Routen um mit dem Motorrad vom Süden in den Norden zukommen oder umgekehrt: Entlang der Küste, durchs Gebirge oder ein Mix aus den beiden erst genannten. Wir entschiedeten uns für die die dritte Route, also ein Mix aus Küste und Gebirge. Diese Route gilt ein wenig als Klassiker unter dem Backpackern. Alle drei Routen lassen sich auch im Internet nachlesen. Hier ein Link dazu: http://vietnamcoracle.com/saigon-to-hanoi-by-motorbike-5-suggested-routes/

Gerade der Wechsel zwischen Fahrten im Gebirge und an der Küste machte unsere Tour abwechslungsreich und nie Langweilig. In den Gebirgen gibt es meistens nur kleine Dörfer und die Menschen leben oft nur in Bambushäusern. Hier kann man das richtige Vietnam, außerhalb der großen Touristengebiete kennenlernen. Fährt man entlang der Küste trifft man unweigerlich auf größere Städte. Die Städte sind meistens laut und bunt und auf den Straßen ist immer irgendwo was los. 

(Unsere Route durch Vietnam)

 Innerhalb von vier Wochen legten wir eine Distanz von ca. 2770 km zurück.



Von Saigon nach tx La Gi:
Zu fünft starteten wir in Saigon und nur 30 Minuten später hatten Flo und ich die anderen drei im Getümmel der Großstadt verloren. Eine Motorradtour in einer Großstadt wie Saigon zu starten ist alles andere als einfach. Wir alle saßen noch nie auf einem Motorrad, keiner von uns kannte die vietnamesischen Verkehrsregeln und überhaupt war auf den Straßen in der Stadt die Hölle los. Irgendwann schafften Flo und ich es aus der Stadt heraus zukommen und es ging weiter auf einer Art Autobahn. Über eine vietnamesische Autobahn zu fahren war ein wenig Angst einflößend, da überwiegend LKWs auf der Straße unterwegs waren und wir uns mit hunderten von Motorrädern und Rollern den Standstreifen teilen mussten.
Wir waren dann auch froh als wir die Autobahn verlassen konnten und unsere Fahrt auf kleineren Landstraßen fortsetzten konnten. Nun überkam uns auch das richtige Motorrad-Roadtrip Gefühl. Zum ersten Mal in Vietnam waren wir außerhalb der Stadt. Natürlich kreuzten direkt ein paar Rinder unseren Weg. 

 

Als wir entlang der Küste fuhren sahen wir die kleinen Fischerboote mit denen die Einheimischen auf den großen Ozean heraus fahren. 




Zum Mittagessen hielten wir an einer Art Raststädte an. Es gab nur ein Gericht und das war natürlich Reis mit Gemüse und Fleisch (der Klassiker in Vietnam). Danach fuhren wir weiter bis wir in einer kleinen Stadt mit mehreren Hotels ankamen.



In der kleinen Stadt bezahlten wir für ein Hotelzimmer das gleiche Geld, wie in Saigon für einen 8-Personen Schlafsaal. Als wir uns später zu Fuß die Stadt anguckten, hatten wir das Gefühl, dass uns jeder anstarrt. Oft zeigten Kinder mit dem Finger auf uns und fingen an zu Lachen. Als wir das Abendessen bestellten versuchte auch die Kellnerin uns heimlich zu fotografieren. Die Erfahrung machten wir auf unserer Reise immer wieder dann, wenn wir außerhalb der Touristengebiete waren. 



Abends ging es dann auch früh in Bett, weil wir wirklich ein wenig erschöpft waren von dem ersten Tag auf unseren Bikes.



Von tx La Gi nach Phan Thiet:
Am nächsten Morgen setzten unsere Motorradtour nach einem guten Frühstück fort. Da unsere drei anderen Kumpels am letzten Tag nicht so viel Strecke gemacht hatten, wie Flo und ich, verabredeten wir, dass wir uns in der nächsten großen Stadt treffen. Also ging es erst einmal zu zweit weiter.




Es war ein super sonniger Tag und wir kamen relativ früh in Phan Thiet an, was unser Tagesziel war. Phan Thiet ist eine klassische Touristenstadt, direkt am Wasser, mit vielen Hotels und Restaurants. Überwiegend Russen machen hier Urlaub. Nach dem wir die Motorräder abgestellt und im Hotel eingecheckt hatten, ging es direkt zum Strand. Am Strand tummelten sich unzählige Kytesurfer. Wir schauten den Surfern so lange zu bis langsam die Sonne unterging. 



Am Abend wurde nur noch ein wenig im Hotelzimmer gewaschen bevor es ins Bett ging. 
 
(Gewaschen wird im Spühlbecken und getrocknet im Zimmer - Backpackerstyle)


Von Phan Thiet nach Da Lat:
An dem dritten Tag unserer Motorradtour ging es nach Da Lat. Hierzu verließen wir zum ersten Mal die Küstenlinie und fuhren ins bergige Landesinnere. 



Unsere Bikes hatten ordentlich zu schuften als es, mit samt unserem schweren Gepäck, bergauf ging. Desto höher wir fuhren, umso leerer wurden die Straßen und so besser wurde der Ausblick. Es machte super viel Spaß, die kurvigen Bergstraßen hochzufahren und dabei einen grandiosen Ausblick genießen zu können. Genauso hatte ich mir den Roadtrip vorgestellt.


Als wir in Da Lat ankamen war es wirklich schwer das passende Hostel zu finden, da es so eine große Auswahl gab. Aber wir trafen die richtige Entscheidung. Wir bekamen ein Zweipersonen-Zimmer für einen super Preis und es wurde neben dem Frühstück auch Abendessen angeboten, was wirklich ungewöhnlich ist für ein Hostel.
Die Besitzer waren eine vietnamesische Familie und mit dem ältesten Sohn Hang verstanden wir uns direkt super. Da die Bikes alle 500 – 600 km einen Ölwechsel brauchten, war nun auch die Zeit für unseren ersten Ölwechsel gekommen. Hang war so nett uns zu einem Mechaniker zu bringen. Da bei Flo der E-Starter Probleme machte, ließen wir ihn auch direkt reparieren und Hang handelt für uns einen super Preis bei den Mechaniker aus. 



Nachdem alles Repariert war mussten wir auch schnell zurück zum Hostel da es Zeit war fürs Abendessen. Und es war ein super Essen, mit Suppe als Vorspeise und Fisch als Hauptgericht. Wir saßen mit allen Hostelbewohnern an einem Tisch zusammen und freundeten uns mit einem Engländer und eine Gruppe deutscher Mädels an. Nachdem Abendessen erkundeten wir auch zusammen das Nachlegen in Da Lat. Wir hatten von Hang die Empfehlung für eine gute Bar bekommen. Ich muss sagen, dass die Maze-Bar wirklich sehr sehr speziell ist. Die Einrichtung erinnert ein wenig an Science-Fiktion und dem inneren eines Baums. Wirklich sehr schwer zu beschreiben, muss man gesehen haben. 



Da uns Da Lat so gut gefiel (einer meiner Lieblingsstädte in Vietnam) entschieden Flo und ich einen Tag länger hier zu bleiben. Man kann diverse Touren zu Kaffeeplantagen und Wasserfällen in den Hostels oder Reisebüros buchen. Da wir aber unsere eigenen Motorräder hatten sparten wir uns das Geld und zogen auf eigene Faust los. 


Unser erster Weg führte uns zu einer Kaffeeplantage. Die Kaffeeplantage war im Familienbesitz. Die älteste Schwester war für die Führungen verantwortlich und gerade mit einer Gruppe unterwegs. Also verbrachten wir die erste Zeit damit, mit den Kids der Familie ein wenig Fußball zu spielen und uns die gerösteten Bohnen im Vorhof anzugucken. Natürlich tranken wir auch einen selbstgemachten Eiskaffee. Als die älteste Schwester wieder kam erzählte sie uns erst einmal alles über den Familienbetrieb und dem Kaffeeprozess. Leider wurde an dem Tag kein Rundgang mehr angeboten und eine Privattour nur für uns zwei war uns einfach zu teuer. Trotzdem war es ein echt schöner Vormittag. 





Danach fuhren wir weiter, etwas außerhalb der Stadt, zu einem See. Mit ganz viel Glück fanden wir am See eine Art kleines Dorf. Hier waren mehrere Bambushäuser aufgebaut und entlang des Gehwegs blühten überall Blumen. Alles sah wirklich neu und nicht benutzt aus. Wir waren dort komplett alleine und genossen ein wenig die Ruhe, bis die Sonne unterging. 








Von Da Lat nach Nah Trang:
Der Weg von Da Lat nach Nah Trang war einer der schönsten Bergtouren die wir in Vietnam hatten.



Vor allem die Straßen waren in einem wirklich guten Zustand. Als wir einen Stopp machten um Fotos aufzunehmen kamen wir zufällig mit einem Einheimischen ins Gespräch, der ebenfalls mit einem Roller unterwegs war und gerade Rast machte. Der Vietnamese, dessen Namen ich leider vergessen habe, hatte gerade Urlaub und war unterwegs nach Nah Trang um einen Freund zu besuchen. Da wir die gleiche Route hatten bot er uns an, dass wir zusammenfahren, da er die Strecke gut kannte und wusste wo  gute Stellen für Fotos und Rastplätze sind. Zu dritt fuhren wir also weiter. 






An einem Fluss machten wir halt, da dort ein Restaurant lag und es Zeit war für ein Mittagessen. 




Danach nahmen wir den letzten Teil der Strecke in Angriff. Bevor wir in Nah Trang ankamen fuhren wir noch ein kleinen Umweg. Unser vietnamesischer Freund kannte eine kleine Templeanlage abseits der Stadt. Die Templeanlage war wirklich sehr speziell und alleine hätten wir sie nie gefunden.







Unser Freund führte uns noch bis zu Stadtmitte, wo alle Hostels und Hotels waren. Danach verabschiedeten wir uns und Flo und ich checkten in einem Hotel ein.



Wie wir es bereits in Da Lat gemachten hatten, blieben wir auch in Nah Trang länger. In den größeren Städten Vietnams gibt es meistens einiges zu sehen. Zudem trafen wir uns mit alten Bekannten, sodass wir beschlossen sogar zwei Tage länger zu bleiben. Am ersten Tag schauten wir uns die Stadt an und fuhren mit den Bikes ein wenig außerhalb zu einem Strand. 


 


Leider hatten wir uns genau den falschen Tag für den Strandausflug ausgesucht, da es sehr windig und der Himmel bedeckt war. Zudem ist es mit den Stränden in Südostasien immer so eine Sache. Es gibt zwei Arten: Die größeren Touristenstrände liegen meist zentral, sind sauber, werden aber leider auch gut besucht. Die unbekannteren Strände liegen meistens etwas außerhalb, hier sind nur wenige Besucher, aber leider sind diese Strände meistens auch sehr sehr dreckig. 


 

Zurück in der Stadt trafen wir uns mit den drei Mädels, die wir bereit in Da Lat kennen gelernt hatten. Wir verbrachten den Abend zusammen und aßen das leckerste Eis was ich jemals gegessen habe. Hierbei zerhacken die Köche Früchte  auf einer gefrorenen Platte, geben etwas Milch dazu und breiten anschließend die Masse ganz dünn auf der Platte aus. Danach wir die gefrorene Masse mit einem Schaber aufgerollt und serviert. Wirklich super lecker das Ganze. 

 


Für den nächsten Tag hatten wir eine Bootstour gebucht. Mit dem Boot ging es zu verschiedenen kleinen Inseln. Auf der ersten Insel war ein Aquarium und das Gebäude hatte die Form eines Bootes. 



Danach ging es zu einer Insel mit einem großen Strand. Hier ließen wir uns sonnen, sprangen ins Wasser und es gab Mittagsessen. 


Als es dann weiter ging, hielt das Boot mitten auf dem Wasser an und es wurde Partymusik aufgedreht. Da war anfangs wirklich ein wenig komisch, da nicht nur junge Menschen sondern auch Familien auf dem Boot waren. Daher kam zunächst auch keine Stimmung auf. Deshalb versuchte der Kapitän, Flo und mich zu überreden vom Book ins Wasser zu springen um das Eis zu brechen. Da im Wasser ein Matrose mit Shots wartete, machten wir das natürlich auch. 


 
Nachdem wir im Wasser ein paar Shots getrunken hatten ging es zur nächsten und letzten Insel. Hier bekamen wir Schnorchel und Tauchermaske in die Hand gedrückt und konnten Schnorcheln gehen. 


Als wir nach dem Ausflug zurück im Hotel waren, waren wir wirklich erschöpft von der Tour, die ungewöhnlich aber auch lustig war. 



Von Nha Trang nach Toz Hoa
Mit den Bikes ging es weiter nach Toz Hoa. Das ist eine kleinere und eher weniger bekannte Stadt in Vietnam. Auf der Fahrt dorthin sahen wir etwas Unglaubliches. Mitten auf der Straße stand ein Mann mit einem riesigen Adler auf dem Arm. Und immer wieder ließ er den Adler zwischen den Autos umherfliegen. 



Als wir in Toz Hoa ankamen suchten wir uns ein schönes Hotel das relativ zentral lag und schauten uns anschließend die Stadt an. Zu Mittag aßen wir in einem kleinen Restaurant gegenüber einer Schule. Natürlich war Schulschluss als wir gerade bestellt hatten und Flo und ich wurden ein wenig zu Attraktion und man versuchte heimlich Fotos von uns zu machen. 




Während unserer Stadtbesichtigung sahen wir, dass ein Markt aufgebaut wurde. Abends schauten wir uns dann den Markt an und auch hier wurden wir von vielen Augen (vor allem denen von Kindern) angestarrt. So isst das halt als weißer Ausländer in einer kleinen Stadt in Asien.



Von Toz Hoa nach Truong
An dem Tag als wir nach Truong fuhren kamen wir erst in der Dunkelheit an einem Hotel an. Wir waren morgens relativ früh auf unseren Motorrädern unterwegs, auf einer fast menschenleeren Straße. In der Ferne sahen wir kleinere Gebirge in denen etwas Weißes schirmte. Desto weiter wir fuhren, umso mehr konnten wir erkennen, dass das “schimmernde Weiße“ eine große Buddhastatur war. Wir entschieden uns das einmal näher anzugucken.



Eine riesige Treppe führte hoch zum Buddha und als wir oben angelangt waren, waren wir komplett erschöpft, weil es auch so warm an dem Tag war. Wir wurden aber mit einer super Aussicht und den gewaltigsten Buddha belohnt, den ich je gesehen habe (und in Südostasien sieht man viele davon). 

 



(Eine Ziege kreuzte unseren Weg und kletterte hinunter)
 

Der Treppenabstieg ging einiges leichter, dauerte jedoch auch etwas länger, weil immer wieder chinesische Touristen mit Flo zusammen Fotos machen wollten. Gerade die blonden Haare von Florian schienen etwas ganz Besonderes für sie zu sein. 


Zurück bei den Motorrädern ging es wieder auf die Straße und wir fuhren eine super schöne Route entlang, die uns immer wieder durch kleine vietnamesische Dörfer oder Reisfelder führte.
Gerade bei Sonnenuntergang durch diese Dörfer zu fahren, hatte eine spezielle Atmosphäre. Flo und ich blieben auch immer mal wieder mit unseren Motorrädern stehen um uns bestimmte Landschaftsbilder in Ruhe anzugucken.





 
Irgendwann merkten wir dann aber auch, dass das nächste Hotel noch weit weg war und es langsam wirklich dunkel wurde. Also beeilten wir uns um noch im Hotel einchecken zu können. Den Tag schlossen wir dann bei einem warmen Abendessen und einem kalten Chang-Bier ab.


Von Truong nach Kom Tum:
Dieser Teil unserer Route war der schönste Streckenabschnitt unserer Tour, wie ich fand. Genauso wie auf dem Weg nach Truong, kamen wir an vielen Reisfeldern, sowie kleineren Dörfern vorbei, dessen Häuser teilweise komplett aus Bambus bestanden, als wir in die Richtung nach Kom Tum fuhren. Im Gegensatz zur Fahrt nach Truong ging es diesmal wieder ins Gebirge. 








 
Kom Tum ist eine große Stadt im Landesinneren die sehr hoch liegt und sich dadurch abseits der klassischen Touristengebiete befindet. Wir kamen dort zum Zeitpunkt des Neujahresfestes (Tet) an. In Vietnam wird Neujahr nach dem Mondkalender gefeiert. Dieses Fest geht über mehrere Tage und es wird traditionell von den Vietnamesen genutzt um die Familie zu besuchen. Für Touristen und auch Backpacker kann dies schon mal zum Problem werden, da aufgrund des Festes viele Geschäfte, aber auch Hotels schließen. Wir hatten Glück und fanden in Kom Tum ein offenes Hotel. Der Hotelbesitzer hatte seine Familie zu sich ins Hotel eingeladen. Wir entschieden uns auch zwei Tage in Kom Tum zu verbringen, zum einen da die Stadt ganz schön war und zum anderen um das Risiko zu vermeiden an einen Ort zu gelangen, wo alle Hotels und Hostels aufgrund des Festes geschlossen sind.


Die Tage in Kom Tum verbrachten wir mit Sightseeing und damit offene Restaurants zu suchen und zu finden um an Essen zu kommen. Wir schauten uns z.B. eine alte französische Holzkirche an und besuchten ein Waisenhaus. 


(Leere Straßen aufgrund des Festes. Ein wirklich seltenes Bild in Vienam)

(Die Standardgröße von Stühlen und Tischen in Vietnam)

Zudem fanden wir im Herzen der Stadt eine Straße mit vielen Bars und einer Diskothek. Leider kamen wir in die Disko nicht rein und ich glaub es hatte ein wenig mit unserer Herkunft zu tun (dass ich das selber mal erlebe hätte ich auch nicht gedacht). Das eigentliche Neujahresfest verschliefen Flo und ich……so typisch für uns. Wir wussten, dass das Fest am Freitag, den 16 Februar ist und gingen davon aus, dass abends eine Feier stattfinden würde. Jedoch feiern die Vietnamesen ins Neujahr hinein (so wie wir Europäer auch), also vom 15ten in den 16ten Februar. Als wir das bemerkten was es leider schon zu spät.
Am Tag der Abfahrt Frühstückten wir gut und ließen einen Ölwechsel machen (bei einem 16 jährigen, der alleine in der Werkstatt war). Somit kamen wir auch erst relativ spät aus der Stadt heraus.





Von KonTum nach Kham Duc
Von Kon Tum führte uns unser Weg nach Kham Duc. Während der Fahrt dorthin brach bei meinem Motorrad leider ein Rohr des hinteren Gestells. Mein Backpack war anscheinend zu schwer. Wir konnten es provisorisch reparieren und kamen heil in Kham Duc an.





Kham Duc ist ein kleiner Ort in den Bergen. Daher überraschte es uns wirklich sehr, dass hier ein riesiges Hotel stand. Wir bekamen ein wirklich schönes Zimmer für kleines Geld. Da aufgrund des Festes immer noch viele Geschäfte geschlossen hatten, konnten wir abends mein Motorrad nicht mehr reparieren. Zu Abend aßen wir auch bei einer vietnamesischen Familie. Alle Restaurants hatten geschlossen, also fragten Flo und ich eine Familie die gerade selber draußen am Essen war, ob wir vielleicht auch etwas bekommen könnten. Wir bekamen direkt zwei Teller mit Nudelsuppen in die Hände gedrückt und durften uns an den Kindertisch setzten. Wahrscheinlich saßen wir bei den Kindern, da die Kids besser Englisch sprechen konnten als die Erwachsenen.



Von Kham Duc nach HoiAn
Von Kham Duc ging es weiter nach Hoi An. Hoi An ist eine der bekanntesten und die wohl am meisten von Touristen besuchte Stadt in Vietnam. Die Strecke dorthin führte uns wieder durch Gebirge und war superschön. 

 





Als wir in der Stadt ankamen hatte wir große Probleme an eine Unterkunft zu kommen. Schließlich fanden wir ein nettes Hosel, wo wir die erste Nacht verbringen konnten. Natürlich verbrachten wir mehrere Tage in Hoi An, um die Stadt richtig kennen zu lernen. Zudem hatten sich einige Probleme an unseren Bikes angehäuft, die repariert werden mussten.
Vorweg möchte ich sagen, dass Hoi An wirklich ein sehr schöne Stadt ist die alles bietet, wie Kultur, schicke Restaurants und auch Party Locations. Aber für mich war die Stadt viel zu sehr mit Touristen überfüllt. Gefühlt sah man mehr europäische Gesichter, als Asiatische.





 

In Hoi An besuchten wir die Marble Mountains. Die Marble Mountains bestehen aus fünf bewaldeten Marmor- und Kalksteinfelsen. Zahlreiche Höhlen, wir auch Tempelanlagen befinden sich in dem Gebiet. Im Vietnamkrieg waren die Marble Mountains Guerillagebiet. Heute wirkt die Hügellandschaft aufgrund ihrer Tempel besonders friedlich. 



 



 

Wie der Zufall so will trafen wir in einer dieser Tempelanlagen zwei alte Freunde. Mit Simon und Pascal brachen wir damals, gemeinsam in Saigon auf. In der Hektik der Stadt verloren wir uns aber schnell mit den Motorrädern, so dass wir die letzten Tage jeweils getrennt unterwegs waren.
Zusammen gingen wir an dem Tag später noch zum Strand. In den nächsten Tagen schauten wir uns zu viert noch die Stadt an, ließen unsere Bikes wieder flott machen und fuhren zusammen nach Hue. 






Von Hoi An nach Hue
Zu viert ging es also weiter. Auf dem Weg nach Hue machten wir einen Umweg zum “weiblichen Buddha“ und zu Monkey Rock.




Gerade um auf den Monkey Rock zu gelangen mussten die Bikes Schwerstarbeit leisten, da es nur steil bergauf ging. Simon verlor dabei auch zwei seiner vier Gänge. Dafür wurden wir am Gipfel mit einer herrlichen Aussicht belohnt und wir lernten noch einen weiteren Backpacker kennen, der selber mit einem Scooter unterwegs war. 
  




Zu fünft fuhren wir den Berg ging es den Berg wieder hinunter. Anschließend aßen wir etwas und nahmen die letzte Etappe nach Hue Angriff.



Abends erkundeten wir noch die Stadt und genossen eine Massage, die wir uns an dem Tag auch verdient hatten.




Von Hue nach Tan Xueyen
Von Hue ging es nur noch zu dritt weiter. Pascal musste aus geschäftlichen Gründen zurück nach Saigon. Wir verabschiedeten uns und bevor wir drei weiter in den Norden fahren konnten, mussten wir einen Mechaniker aufsuchen, da an der Kupplung von Simon zwei Gänge nicht mehr funktionieren. 


Wir merkten schnell, dass der Mechaniker ein wenig hinterlistig war. Er versuchte uns unnötige Reparaturen aufzudrängen und sehr schlechtes Öl teuer zu verkaufen. Also ließen wir nur das nötigste Reparieren und machten uns auf dem Weg nach Tan Xueyen.


Die Strecke, wie die meisten im Norden, war wieder sehr schön und wir verloren ein wenig die Zeit aus den Augen. Als es langsam dunkel wurde stellten wir fest, dass es in der näheren Umgebung kein Hotel gab, sodass wir am Abend noch ein wenig Strecke machen mussten und im dunklen am nächsten Hotel ankamen. 







 


 

Von Tan Xuyen nach Hai Thanh
Auch an diesem Tag kamen wir erst in der Dunkelheit an unserem Ziel an. Rückblickend fällt auf, dass wir mit Simon ein wenig langsamer unterwegs waren. Das lag wohl vor allem daran, dass wir mehr Essenspausen machten. Das war aber völlig Ok und zu dritt hatten wir sehr viel Spaß.
Der Weg nach Hai Thanh war nicht unser bester Tag, da wir zum ersten Mal in Vietnam Pech mit dem Wetter hatten. Den ganzen Tag regnete es immer wieder leicht. Bevor wir also losfuhren gingen wir noch schnell zum nächsten Markt und besorgten uns Regencaps. 
Nach dem wir die Bikes und auch uns selbst für das Wetter präpariert hatten konnte es auch losgehen und auch dieses Mal fuhren wir durch eine sehr schöne Landschaft. 





(So sieht in Vietnam ein Wellblechhaus aus)









Von Hai Thanh nach Phong Nha National Park
Von Hai Thanh ging es zum Phong Nha National Park. Dieser NP war einer der Highlights meiner Vietnam Tour.
An diesem Tag fuhren wir früh los und erreichten den NP schon am Mittag. Desto näher wir mit den Motorrädern am National Park waren, umso schöner wurde die Landschaft. Neben uns lagen riesige Reisfelder und vor uns türmten sich mehrere Felsen auf. Wir fuhren mit unseren Bikes in ein kleines Dorf, was mitten in dieser Landschaft lag, zum bekanntesten Hostel in der Region, dem “Easy Tiger“.




 
Dieses Hostel hat mich sehr stark an die Hostels in Australien erinnert. Es war sehr groß, gemütlich eingerichtet und abends kamen immer Bands zu Besuch um Musik zu spielen.
Vor allem trafen wir in dem Hostel auf alte Weggefährten. Zuerst trafen wir Tom. Tom war damals der Erste, mit dem ich mich in Saigon angefreundet hatte und mit dem Flo und ich zusammen die Motorräder gekauft hatten. Flo und ich hatten damals auch Tom mitten im Stadtgetümmel von Saigon verloren, als wir losfuhren. Tom war lange Zeit mit Simon und Pascal unterwegs gewesen. Da aber Toms Visum ablief musste er sich beeilen und fuhr gewisse Teile der Strecke mit dem Bus. Das geht relativ gut in Vietnam, weil man sein Motorrad einfach in die Gepäckablage des Buses reinlegen kann.
Tom sah leider ein wenig lädiert aus, da er ein paar Tage vorher noch einen Motorradunfall mit einem Hund hatte. Leider konnten wir nicht mehr viel Zeit zusammen verbringen, da Tom später am Tag weiter in den Norden fuhr.
Der zweite Bekannte den wir trafen, war der Schwede den wir vor wenigen Tagen auf dem Monkey Rock kennen gelernt hatten. Er war ein Tag eher angereist und hatte sich schon mit zweit Schwedinnen angefreundet. Da die meisten Schweden einen etwas schwierigen Namen haben, habe ich leider den Name der drei vergessen.
Als wir die drei im Hostel trafen, waren sie gerade dabei für den Tag eine Cave-Tour zu planen. Wir checkten schnell im Hostel ein und begleiteten sie.
Zu sechst fuhren wir mit unseren Motorrädern und Rollern los.



  

Als wir am Cave ankamen, wurden verschiedenen Toure angeboten. Als erstes stand bei uns Ziplining auf dem Programm. Dafür mussten wir eine Art Leuchtturm hoch gehen. Am Kopf des Leuchtturms wurden wir angeschnallt und anschließend düsten wir über einen See zur anderen Seite.
Nachdem unsere Körper ein wenig mit Adrenalin vollgepumpt waren, mussten wir ins Wasser springen und in den Cave hineinschwimmen. Das innere des Caves war natürlich stock dunkel, sodass wir Kopflampen bekamen und unseren Guide folgen mussten. Unsere Guide führte uns tief in die Höhle, bis wir an einem Schlammbad ankamen. Dies war das Besondere an der Höhle. Ab einem bestimmten Bereich bestanden die Wände des Caves nur noch aus Lehm. Die Wasserlöscher in der Höhle glichen daher wirklich Schlammbäder. Man sagte uns, dass der Schlamm sehr gut für die Haut wäre, also sprangen wir natürlich Kopfüber hinein.
Als wir wieder aus der Höhle hinaus waren, ging es mit Schlaubooten zur anderen Seite des Sees. Da unsere Körper noch immer komplett mit Schlamm überzogen waren, war das Ende der Tour eine Dusche, natürlich kalt. 



 

 



Für den zweiten Tag im NP war ein Besuch des Paradise Cave geplant. In den Reiseführern spielt diese Höhle eine eher keinere Rolle. Davon sollte man sich jedoch nicht täuschen lassen, da diese Höhle wirklich sehr beeindruckend ist. An einigen Stellen ist sie sicherlich bis zu 100 Meter hoch und einige hundert Meter lang. Zudem ist sie sehr schön ausgeleuchtet. Eine Art Holzsteg führt durch die Höhle und man kann sich die Stalaktiten und Stalagmiten hautnah anschauen. Die Atmonsphäre in der Höhle ist nur sehr schwer zu beschreiben, daher lasse ich an dieser Stelle lieber Bilder sprechen:


 



  

Der dritte Tag im National Park war der Tag des Abschieds. Am Morgen hieß es, den drei Schweden Good Bye zu sagen. Und am Mittag mussten Flo und ich uns von Simon verabschieden. Simon hatte etwas Termindruck und hatte beschlossen die restliche Strecke nicht mehr mit dem Motorrad sondern mit dem Bus zu fahren.
Bevor wir uns aber die Hände reichten fuhren wir ein letztes Mal zu dritt mit den Bikes los. Unser Ziel war eine Dug-Farm. Hier durften wir mit Enten spielen, Enten in einen Tümpel schmeißen (hört sich brutaler an als es tatsächlich ist) und auf einen Ochsen reiten. 

  


 
Als wir zurück am Hostel waren, fing es leider an Regen. Also hieß es die Regencapes überzuschmeißen, Simon die Hand zu reichen und dann mit den Motorrädern nach Ha Tinh zu fahren. 


(Mittagspause - Ein typisch vietnamesisches Essen)
   
Von Na Tinh nach Thanh Noa
Am nächsten Morgen hatten wir nicht das beste Wetter, aber im Vergleich zum Vortag war es zumindest trocken. Den größten Teil des Tages saßen wir wieder auf unseren Bikes. Die Fahrten durchs Gebirge waren größtenteils vorbei und die Straßen führten uns durch flache Landschaften. Wir fuhren durch viele kleinere Dörfer wir sahen viele fleißige Hände bei der Reisernte. 



Von Thanh Noa nach Ninh Binh
Auf dem Weg nach Ninh Binh fühlten wir uns ein wenig in die Zeit des Vietnamkriegs zurückversetzt. Auf der Straße beförderten LKWs Flakgeschütze, die tatsächlich noch aus dieser Zeit sein könnten. 



Nichtsdestotrotz kamen wir an dem Tag gut voran. Wir machten an einem sehr alten Gemäuer Rast. Von dort oben hatte man einen super Blick über die angrenzenden Felder. 






Wir ließen uns jedoch ein wenig zu viel Zeit für die Mittagspause, sodass wir im Dunkeln in Ninh Binh ankamen. Wir suchten uns noch schnell auf Booking.com ein Gasthaus. Im Nachhinein hätten wir uns bei der Suche doch ein wenig mehr Zeit lassen sollen, da wir in dieser Nacht in einer Bambushütte schliefen, die auch nicht die sauberste war.




Von Ninh Binh nach Halong
Am nächsten Morgen hatten wir ein wenig Zeit uns unser Nachtlager ein wenig genauer anzuschauen. Unser Schlafplatz, der letzten Nacht, war nicht der Beste gewesen, aber die Bambushütten passten perfekt zu angrenzenden Landschaft. Das Gasthaus befindete sich in einem kleinen vietnamesischen Dorf, welches von riesigen Felsen umringt war. 

 


Eigentlich hätte unser weiterer Weg uns zu unserem Endziel Hanoi bringen sollen. Da wir uns nun aber so nahe an der Halong Bucht befindeten, beschlossen wir zuerst einen Umweg dorthin zu fahren, bevor es nach Hanoi gehen sollte. Die Halong Bucht ist eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Vietnam. 1994 wurde sie zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Über  Jahrmillionen haben die Gezeiten und die Witterung den Sandstein bearbeitet, und heute ca. 2000 Inseln übrig gelassen. Teilweise noch grün bewachsen sehen die Felsformationen im türkisen Wasser einfach schön aus. Faszinieren ist auch die Lebensweise der Fischer die ihr ganzes Leben auf dem Wasser verbringen.

Auf dem Weg nach Halong hatte ich eine Reifenpanne. Zum Glück war eine kleine Werkstatt nicht weit entfernt. Die Werkstatt wurde von drei Jugendlichen betrieben und für umgerechnet 40 Cent flickten sie meinen Reifen. 


In Halong wurden wir mit einem wunderschönen Ausblick begrüßt. Wir suchten uns schnell ein Hostel um Pläne für unsere Sightseeingtour zu machen, die für die nächsten Tage anstand. 




HalongBay, CatBa Island
In Halong blieben wir nur eine Nacht. An dem Abend erkundigten wir die Stadt und überlegten uns was für eine HalongBay Tour wir machen sollten.


Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bei der Standard-Tour verbringt man 3 Tage/2 Nächste auf einem Boot und fährt verschiedene Buchten an. Zudem werden Aktivitäten wie kayaking angeboten. Das Problem hierbei ist, dass es verschiedene Preisklassen von Booten gibt. Da unser Backpacker-Budget nicht wirklich üppig war, bestand die Gefahr, dass man an ein dreckiges Boot mit schlechtem Essen gerät, auf dem man dann drei Tage verbringen muss.
Wir entschieden uns dagegen. Stattdessen war unser Plan nach CatBa zu fahren.
CatBa ist eine Insel die im südlichen Teil der Halong-Bucht liegt. Vor dort aus können ebenfalls Bootstouren durch die Halong-Bucht unternommen werden.
Am nächsten Morgen fuhren wir mit der Fähre nach CatBa. Das allein war schon ein Höhepunkt, da wir durch die Sandstein-Inseln fuhren. 

(Typisches Tourboot in der Halong-Bucht)



(Fischerdorf auf dem Wasser)


Auf CatBay angekommen fuhren wir mit unseren Bikes, auf dieser wunderschönen Insel, zum nächsten Hostel. Das Hostel war wirklich groß und gemütlich.


  


Da wir die Insel so spannend fanden, wollten wir sie auch ein wenig zu Fuß erkunden und fragten an der Rezeption nach schönen Wanderwegen.   
Die schickten uns zum National Park von der Insel. Bei der Wanderung ging es nur Bergauf, was wirklich sehr kräftezehrend war.
Dafür wurden wir am Ende mit einer überragenden Aussicht belohnt. Neben der Aussicht vom Uluru in Australien und den Gletschern in Neuseeland war dies der schönste Aussichtspunkt auf meiner Reise.
Zurück am Hostel hatten wir uns ein Bier verdient. 
   



Am nächsten Morgen stand eine Bootstour, durch die Bucht an. Auf der Tour hatten wir sehr viel Spaß und wir lernten ein paar wirklich nette Leute kennen, wie die Niederländerin Amber.
Leider hatten wir ein wenig Pech mit dem Wetter, da es den ganzen Tag nebelig war. 





Den ersten Stopp mit unserem Boot machten wir an einem Fischerdorf, mitten auf dem Wasser. Hier konnten wir uns Kajaks ausleihen. Mit den Kajaks kamen wir dann auch etwas näher an die Sandsteininseln heran. 



Anschließend konnten wir noch ein wenig im Wasser planschen bevor es mit dem Boot weiter nach Moneky Island ging. Der Name der Insel passt sehr gut, da es dort unzählige Affen gibt. Auf der Insel kletterten wir noch ein Berg hinauf. Leider war die Aussicht miserable, da Nebel. Zurück am Hostel wurde gegessen und den Abend im nächsten gelegenen Pub verbracht. 
 




 
Am nächsten Morgen ging es dann auch wieder mit der Fähre zurück nach Halong.  




Von Halong nach Hanoi
Der Weg von Halong nach Hanoi war nicht allzu weit. Da es am letzten Tag unser Motorradtour regnete, beeilten wir uns und machten nur wenige Stopps.
Mit Ankunft in Hanoi kamen wir auch ein wenig ins Schwitzen. Dies war nicht dem Wetter geschuldet, sondern eher dem Umstand mit dem Bike wieder durch eine hektische Stadt zu fahren. Zudem wimmelte es an Polizisten und wir hatten ein wenig Angst noch am letzten Tag erwischt zu werden, dass wir ohne Führerschein fahren.
Es ging aber alles gut und wir checkten in einem großen Hostel ein.

Hanoi
In den ersten beiden Tagen verkauften Flo und ich unsere Bikes. Wir machten zwar ein wenig Verlust, da wir nicht ganz so viel für die Bikes bekamen, wie war bezahlt hatten. Dies war aber von Anfang an miteingerechnet gewesen und wir waren froh, dass wir so schnell die Motorräder verkauft bekommen hatten. Nun konnten nämlich die weiteren Planungen beginnen.
Flo hatte sich überlegt weiter nördlich nach Sapa zu fahren, um sich dort die riesigen Reisfelder anzuschauen.
Mein Plan war ein anderer. Ich hatte nicht mehr ganz so viel Zeit, da für Ende März mein Rückflug nach Deutschland gebucht war. Ich wollte aber unbedingt meine geplante Route durchziehen. Also war das nächste Ziel Laos. Um genau zu sein, die Stadt Luang Prabang. Die Stadt ist unter Backpackern sehr beliebt. Die entscheidende Frage für mich war nur, wie ich dorthin kommen sollte. Es gab zwei Möglichkeiten. Mit dem Bus wäre ich ca. 24 Stunden unterwegs gewesen. Das Flugzeug ist natürlich deutlich schneller, dafür aber auch teurer als der Bus. Ich entschied mich für den Flug.
Flo und ich verbrachten noch ein paar Tage zusammen in Hanoi, bevor es hieß Auf Wiedersehen zu sagen. 




In Hanoi schauten wir uns auch ein Museum an.




Der Abschied von Flo fiel mir ehrlich gesagt nich leicht. Wir waren solange zusammen unterwegs gewesen und hatten uns über die ganze Zeit wirklich gut verstanden. Wir vereinbarten in Kontakt zu bleiben und uns nach unseren Reisen in Deutschland wieder zu treffen.

Nun sollte meine Reise wieder alleine weiter gehen.


Laos, vom 07.03.18 – 11.03.18:
Nach dem Abenteuer Vietnam ging es mit dem Flugzeug nach Luang Prabang nach Laos. Die Stadt ist unter Backpackern für seine ruhige Atmosphäre und entspannten Lifestyle bekannt. 

Nach dem ich im Hostel eingecheckt hatte lernte ich meine Roomates kennen. Es waren überwiegend Kanadier und sie waren gerade einen Trip zu einem Wasserfall am planen. Ich schloss mich direkt an und so ging es 50 min. nach dem ich gelandet war zu meinem ersten Trip in Laos.
Wir wurden von einem Bus abgeholt. Es ging zum Kuang Si Wasserfall. Es ist ein bekanntes Tagesziel für Touristen. Davon sollte man sich aber nicht abhalten lasse, da man sich den Wasserfall nicht entgehen lassen sollte. 





 
Was macht man sonst noch so in Luang Prabang, wenn man sich nicht gerade wunderschöne Wasserfälle anguckt?
Man folgt der ruhigen Lebenseinstellung der Mönche, von denen es dort viele gibt. Dies kann man am besten in der bekanntesten Bar machen „Utopia“.



Hier gibt es super gemütliche Liegestühle und leckere Cocktails. Manche Backpacker verbringen dort den ganzen Tag.
Um abends feiern zu gehen gibt es nur eine Lösung. Nämlich Nacht-Bowling. Von der Utopia-Bar geht es dann meistens mit dem Tuck-Tuck zur Bowlingbar. Hierhin kommen alle Backpacker und Spaß ist garantiert. 



Was mir Besonders in Erinnerung geblieben ist, ist der schöne Nachtmarkt in Luang Prabang. Der ist jeden Tag geöffnet und ein Besuch lohnt sich allemal. 



In der Nähe des Marktes liegen auch sehr schöne Tempel, die von den Mönchen gepflegt werden.
 


Zudem gibt es diese eine lange Bambusbrücke, die so unstabil aussieht, dass man dort einfach drüber gehen muss. 
 



Die beste Übersicht auf die Stadt hat man vom Mount Phou Si. Der Mount Phou Si, (bedeutet heiliger Berg) liegt im Zentrum der Stadt auf der Halbinsel, die vom Mekong und Nam Khan Fluss umschlossen wird. Der Berg ist etwa 100 Meter hoch und ist ein beliebtes Ziel von Besuchern. Daher sollte man am besten nicht zum Sonnenuntergang den Berg hochsteigen.  



Wer ein wenig über die Kriegsgeschickte von Laos wissen möchte sollte auf jedem Fall zum UXO gehen. Ich habe dort gelernt, dass Laos das am meisten bombardierte Land der Welt ist. Zwischen 1964 und 1973, während des Vietnam-Krieges, ließen die USA mehr Bomben auf Hügel, Täler und Reisfelder niederregnen als im Zweiten Weltkrieg auf Deutschland und Japan zusammen. Das Land leidet noch heute darunter.



Nach vier Tagen Aufenthalt in Luang Prabang ging es auch schon wieder weiter, nämlich nach Nordthailand.
Hierfür hatte ich mir eine wirklich interessante Fortbewegungsmöglichkeit ausgesucht. Es ging nämlich mit dem Slowboat, über den Mekong zu thailändischen Grenze. Insgesamt dauerte die Tour zwei Tage. 


Auf dem Boot auf dem ich war, saßen zum größten Teil Einheimische, die alle vorne saßen. Auf den hinteren Plätzen nahmen ca. 15 Backpacker, darunter auch ich, platz.
Der Mekong ist ein wirklich schöner Fluss und die Landschaft drum herum sieht noch unberührt und wild aus. 

 




Unser Boot hielt zwischendurch immer mal wieder am Ufer an um Einheimische etwa abzusetzen oder aufzunehmen. Das war immer spannend, da man Blicke von den kleinen Flussdörfern erharschen konnte. Ich glaube die Leute in diesen Dörfern leben noch so, wie vor hunderten von Jahren. 


 


Nach ca. 7 Stunden Fahrt am ersten Tag erreichten wir unser Zwischenziel. Ein kleines Dorf direkt am Fluss. Die Kids waren so aufgeregt, dass sie ins Wasser sprangen und unserem Boot hinterherschwammen. Das ganze Dorf war ein wenig auf Touristen ausgelegt, da wohl täglich Touristen mit Booten hierhergebracht werden. So war es auch wirklich Einfach eine Unterkunft für die Nacht zu ergattern. 



Am nächsten Morgen ging die Fahrt dann wieder weiter. Wir waren noch gar nicht lange unterwegs, startete ein wenig Panik auf dem Boot. Der Motor war nämlich ausgefallen und wir trieben gefährlich schnell Richtung Flussufer. Die meisten der einheimischen Fahrgäste suchten hektisch nach Rettungswesten. Da lag wohl daran, dass die meisten Asiaten nicht schwimmen können.
Wir nutzten die Gelegenheit um vom Boot runterzukommen und uns ein wenig die Beine zu vertreten. Nach ca. einer Stunde hatte der Kapitän dann auch das Problem gelöst und es ging weiter. 




 
An dem Tag hielten wir noch ein paar mal an um Lebensmittel und Materialen in den Flussdörfern abzugeben. 




Wir waren jetzt aber ein wenig hinter unserem Zeitplan. Als wir unser Zielhafen in Laos erreichten war es bereits dunkel. Da allgemeine Unsicherheit darüber herrschte, ob die Grenze zu Thailand noch offen wäre, beschlossen die meisten am Zielhafen ein Hotel zu suchen. Das tat ich auch  und erwischte eines der schlimmsten Hotels in meiner Zeit in Südostasien. Es war super dreckig und ich konnte die halbe Nacht nicht schlafen, weil ich ein wenig Angst vor Bettwanzen hatte. Aber dieses Hotel war die einzigste Möglichkeit. Es gab ansonsten keine anderen Übernachtungsalternativen außer sehr sehr teure Hotels.
Am nächsten Morgen checkte ich schnell aus und es ging über die Grenze nach Thailand.

Thailnad, vom 11.03.18 – 25.03.18:
Nachdem der Grenzübertritt nach Thailand gelungen war holte ich mir eine Fahrkarte mit einem Minivan nach Chiang Mai.
Da ich meinen bisherigen Trip sehr nach Empfehlungen von Bekannten, Freunden und sporadisch kennengelernten anderen Backpackern geplant hatte, hielt ich dies auch für Nordthailand so bei. Wenn man sich mit anderen Backpackern über Nordthailand unterhält fallen immer wieder zwei Stadtnamen, nämlich Chiang Mai und Pai.
Diese beiden Städte waren auch mein Ziel bevor es zurück nach Bangkok und dort mit dem Flieger zurück nach Deutschland gehen sollte.
In dem Minivan nach Chiang Mai saßen mit mir noch vier weitere Backpacker. Ein deutscher Kerl, zwei deutsche Mädels und eine Österreicherin (so ist es halt in Asien überall Deutsche).
Da nur die Österreicherin sich im Vorfeld über Hostels informiert hatte, folgten alle ihr und  wir checkten gemeinsam in einem wirklich gemütlichen Hostel ein.
Der Deutsche, die Österreicherin und ich verbrangen die ersten Tagen in Chiang Mai gemeinsam. Da das Hostel so gemütlich war verbrachten wir auch viel Zeit damit, einfach mal nichts zu tun und über alles Mögliche zu reden. 

 
Wir schauten uns ein Thaiboxkampf an und besuchten einige Temple in der Stadt. 

 
Chiang Mai hat hunderte bis tausend kleinere Tempel, die überall in der Stadt verteilt sind. Sich also alle anzugucken, ist fast unmöglich. 






 
Nach drei Tagen trennten sich unsere Wege, da ich eine zweitägige Dschungeltour gebucht hatte.


Die Tour startete damit, dass alle Gäste in ihren jeweiligen Hotels/Hostels abgeholt wurden. Wir waren eine internationale Gruppe mit Holländern, Deutschen, Südkoreanern, Schweden und Japanern.
Nach ca. 1,5 Stunden Fahrzeit macht wir irgendwo mitten im Wald an einem Bambushaus stopp. Hier lernten wir “Kingkong“ unseren Guide kennen. 


Kingkong ist ein sehr lustiger und immer lachender und scherzender Kerl mit dem wir auf unserer Tour viel zu lachen bekamen.
Nachdem wir etwas zuessen bekommen hatten, erzählte uns Kingkong das vor Kurzem ein Dorfeinwohner ums Leben gekommen ist, da er ein Felsen gegen den Kopf bekommen hatte. Kingkong hatte noch versucht zu helfen und den man ins Krankenhaus zu bringen.
Nach dieser Geschichte, von der wir nicht wirklich wussten ob sie stimmt oder nicht, ging es los. Als erstes machten wir an einem Wasserfall halt. Kingkong wollte unbedingt hineinspringen, mit der Begründung, dass er die letzten Tage nicht duschen konnte, da er den verletzten Mann ins Krankenhaus bringen musste. Als ich sah, dass man den Wasserfall als Rutsche benutzen kann, sprang ich direkt hinterher.




Nach dieser kurzen Auffrischung wurde es sehr anstrengend. Wir mussten den halben Tag einen Berg hochsteigen zu einem Dorf, wo unsere Unterkunft für die Nacht sein sollte. Wir mussten imm wieder Pausen einlegen, da es so warm war. 

   

Während der Hälfte der Strecke kamen wir dann auch tatsächlich an einer Beerdigung vorbei. Kingkong hatte tatsächlich die Wahrheit erzählt. Die hälfte der Dorfbewohner hatte sich versammelt um Abschied zunehmen. 
Als wir im Dorf ankamen begrüßten uns spielende Kinder und wir sahen, dass unsere Unterkunft kein 5 Sterne Hotel sein würde. Die Häuser des Bergdorfes waren alle samt aus Bambus, es wurden Schweine gehalten und überall liefen streuende Hunde herum. Natürlich gab es auch keine Elektrizität. 




Aber gerade diese Umstände machten es zuetwas besonderen.  Wir zogen in unsere Hütte ein, wo wir alle zusammen schlafen sollten und genossen anschließend den Hausblick über das Tal. 



Später am Abend aßen wir zusammen und KIngkong spielte am Lagerfeuer Gitarre. 



Am nächsten Morgen nach dem Frühstück ging es schon früh los. Wir liefen tief in den Dschungel hinein. Unsere erste Anlaufstelle war ein Wasserfall. Hier konnten wir uns auch was zu essen kaufen und Kingkong und ich spielten ein wenig mit einer Steinschleuder herum.





Anschließend liefen wir zum nächsten Dorf. Hier wurden wir abgeholt und zum Elefantenresort gebracht. Eigentlich bin ich gegen solche Touristen-Elefantenattraktion und hatte mich daher auch gegen eine reine Elfentour entschieden. Die Elefanten hier im National Park füttern zu dürfen war nur ein kleiner Bestandteil unserer Tour und die Elefanten wurden hierbei nicht geritten und konnten sich auch frei im Ressort bewegen. 


 

Nach der Fütterung ging es weiter zum Wasser-Rafting. Da machte wirklich spaß, da überall aus dem Fluss Felsen herausragten und es einige schnelle Stromschnellen gab.
Zudem konnten wir immer wieder vom Boot aus Elefanten beobachten, die am Fluss tranken.
Dies war dann auch das Ende der Tour und es ging zurück zum Hostel. Für mich ging es dann auch am nächsten Tag weiter nach Pai. In Pai gabe es auch ein freudiges Wiedersehen.



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